Saturday, June 10, 2023

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Rudi Völler beim DFB: Sein Plan für die Nationalelf liegt auf der Hand

Aus einer spontanen Idee wurde ein Auftrag. Rudi Völler soll dem DFB dabei helfen, bei der Heim-EM im nächsten Jahr Erfolge zu feiern und die Fans zurückzugewinnen.

Benjamin Zurmühl berichtet aus

Frankfurt am Main

Dass er den DFB auch heute noch in- und auswendig kennt, wäre wohl gelogen. Rudi Völler war zwar von 2000 bis 2004 Teamchef der Nationalmannschaft, doch in den fast 20 Jahren seit seinem Abschied hat sich beim Deutschen Fußball-Verband viel verändert. Nicht nur das Personal ist ein komplett anderes, auch der Arbeitsplatz ist neu.

Das Navigationssystem im Auto zeigt zwar noch Frankfurt am Main als Zielort an, doch die Otto-Fleck-Schneise wurde durch die Kennedyallee ausgetauscht. Im Sommer 2022 eröffnete und bezog man den neuen DFB-Campus. Die alten Büros sind Geschichte, dort hat sich die Uefa niedergelassen und arbeitet an der EM 2024 in Deutschland.

Für genau dieses Turnier wurde Rudi Völler zurück ins Boot – oder auch Tanker, wie der Verband intern oft genannt wird – geholt. Denn der DFB steckt in einer Krise. Die vergangenen drei Turniere der Männer-Nationalelf verliefen enttäuschend: Vorrundenaus bei der WM 2018, Achtelfinalaus bei der EM 2021, Vorrundenaus bei der WM 2022. Mit der Heim-EM vor der Brust kann sich der DFB einen weiteren Fehltritt nicht erlauben.

Nachdem DFB-Director Oliver Bierhoff nach der WM zurückgetreten war, kam die vom DFB berufene Taskforce um deutsche Fußballgrößen wie Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer und Hans-Joachim Watzke zusammen. Auf der Suche nach einem Nachfolger für Bierhoff sah Watzke Völler an und fragte: “Rudi, wäre das nicht was für dich?” So zumindest erzählte es Watzke. Völlers Reaktion: “Ich habe erst mal gefragt: ‘Gibt’s denn keinen anderen?'” Den gab es nicht, zumindest nicht für den selbst ernannten “Bauchmenschen” Watzke, dem sein spontaner Einfall gefiel.

Hansi Flick gefiel die Wahl auch. Dabei klang es ein paar Wochen zuvor, als Bierhoff zurücktrat, noch so, als wäre das kaum zu erreichen. In einer Mitteilung schrieb der Bundestrainer: “Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann.”

Am vergangenen Montag, über drei Monate später, schwärmte Flick auf einer Pressekonferenz von Bierhoffs Nachfolger: “Keiner verkörpert den deutschen Fußball so wie Rudi. Als Spieler, als Trainer, aber auch als Funktionär. Er ist heiß darauf, dass alles in die richtigen Bahnen geht.” Völlers Vertrag ist vorerst nur bis nach der EM gültig. Er ist mehr als Übergangslösung und Akuthilfe angestellt, nicht als longfristige Lösung eingeplant.

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