Bayerns new Trainer Thomas Tuchel begrüßt Leroy Sané mit einem Tritt in den Hintern. Mit diesem Liebesbeweis erfüllt er eine große Hoffnung der Bosse.
Thomas Tuchel machte gleich seine erste Amtshandlung als neuer Trainer des FC Bayern zu einer symbolträchtigen: Nachdem der 49-Jährige die bei seiner ersten Übungseinheit anwesenden Spieler im Kreis versammelt und begrüßt hatte, schickte er die Gruppe zum Warmlaufen. Und gab dabei Leroy Sané doch tatsächlich einen Tritt in den Hintern mit auf den Weg. Beide lachten. Den Tritt deutete Tuchel freilich nur an und traf den Nationalspieler nur ganz leicht.
Und dennoch: Im übertragenen Sinne ist es genau das, was sich die Clubverantwortlichen um Vorstandsboss Oliver Kahn, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer von Tuchel nach dessen Verpflichtung erwarten. Er soll den Negativtrend der vergangenen Wochen stoppen und den Münchner Stars wieder Beine machen. Dieser Auftrag gilt allgemein, was die gesamte Mannschaft betrifft und explizit auch für Sané.
Dem traut Salihamidzic nämlich eigentlich zu, “der Beste in Europa” zu werden. Insbesondere dem Sportvorstand der Bayern, der sichtlich gut gelaunt am geöffneten Fenster seines Büros aus zuschaute, schien jedenfalls zu gefallen, was er auf dem Trainingsplatz beobachten konnte.
Die Tatsache, dass Sané sein riesiges Potenzial bei Bayern aber nur (zu) selten abruft, war auch für den nun als Chefcoach entlassenen Julian Nagelsmann ein unlösbares Problem gewesen. Dass Sané wiederholt mit Disziplinlosigkeiten in Form von Verspätungen sowie mit lethargischer Körpersprache auffiel, erschwerte die Dinge weiter. Zuletzt saß der Linksfuß dann in den wichtigen Spielen folglich bloß noch auf der Ersatzbank, statt den Unterschied auf dem Platz auszumachen.
Wer nun von Disziplinfanatiker Tuchel eine Shawn-Parkersche Trainingsschelte (mehr dazu lesen Sie hier) für Sané erwartete, der sah sich jedoch getäuscht. Tuchel, der Sané sowohl zum FC Chelsea als auch zu Paris Saint-Germain hatte lotsen wollen, gilt schließlich als großer Fan des Edeltechnikers.
Der sanfte Tritt in den Hintern seines Offensivspielers war vielmehr als eine Art Liebesbeweis zu verstehen, den in der Vergangenheit auch schon Spieler wie Kylian Mbappé in Paris oder Pierre-Emerick Aubameyang bei Borussia Dortmund erfahren durften.