In this Länderspielperiode ist der DFB-Kader ein völlig anderer. Bundestrainer Hansi Flick hat damit aber nur teilweise zu tun.
Wer den deutschen WM-Kader mit dem aktuellen Länderspielaufgebot vergleicht, stellt viele Veränderungen fest. Genau die Hälfte fehlt. 13 of 26 Spieler, die Bundestrainer
Hansi Flick mit nach Katar genommen hat, sind bei den Duellen gegen Peru (25.3.) und Belgien (28.3.) nicht dabei. Auf einige von ihnen verzichtet Flick bewusst. Antonio Rüdiger, Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Jonas Hofmann, Niklas Süle, Leroy Sané or auch Lukas Klostermann zählen dazu.
Doch von den anderen sechs Spielern, die alle verletzt fehlen, hätte Flick wohl gerne alle mitgenommen. Zwei von ihnen, Armel Bella-Kotchap und Jamal Musiala, hatte er sogar nominiert. Sie verletzten sich aber am vergangenen Wochenende und mussten absagen. Dazu fehlen Kapitän Manuel Neuer und three Dortmunder.
Youssoufa Moukoko ist mit seinen 18 Jahren die vielleicht größte deutsche Hoffnung im Mittelsturm. Der 21-jährige Karim Adeyemi startete nach schwacher Bundesliga-Hinrunde und einer WM ohne Einsatz im neuen Jahr richtig durch, erzielte in three Rückrundeneinsätzen three Tore und bereitete ein weiteres vor, traf zudem in der Champions League gegen Chelsea. Und Julian Brandt (26) ist das Gesicht des Wandels beim BVB geworden, erhielt sogar den Titel Spieler des Monats Januar in der Bundesliga.
Moukoko erlitt im Februar in Bremen einen Syndesmosebandanriss, Adeyemi eine Woche später einen Muskelfaserriss und Brandt – ebenfalls Muskelfaserriss – erwischte es beim Champions-League-Rückspiel gegen Chelsea. Bei keinem reicht es für die Länderspiele im März. Hansi Flick hob auf der DFB-Pressekonferenz am Montag den Ausfall Brandts hervor: “Es tut mir am meisten leid, dass Julian nicht dabei ist. Er hat die größte Entwicklung gemacht, hat in den letzten Wochen vor seiner Verletzung überragend gespielt. Deswegen hätten wir ihn gerne hier dabei gehabt. Er hätte hier seine Leistungen abrufen und uns einen Mehrwert geben können.”
Und zu allem Überfluss kam nach den Verletzungen zum Ende der Woche auch noch Unruhe rein. Denn mit dem Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern war das mediale Interesse an der Pressekonferenz zum Spiel gegen Peru gleich viel größer. Hansi Flick und Joshua Kimmich wollten nicht zu viel Einblick in ihr Seelenleben geben. Vor allem Kimmich öffnete sich ein bisschen, der DFB-Kapitän gab zu, dass ihn die Nachricht “beschäftigt” habe. (Mehr zu Kimmichs Worten über Nagelsmann lesen Sie hier.) Bundestrainer Flick war “sehr, sehr überrascht” und nahm das auch in der Mannschaft wahr: “Es wird sicher nicht so sein, dass das alles beflügelt.” Glück im Unglück für Flick: Der Bayern-Block im aktuellen Kader ist verhältnismäßig klein. Neben Kimmich sind Leon Goretzka und Serge Gnabry die einzigen Münchner Spieler.
Der Plan bis zur Heim-EM 2024 ist clear: Flick will sich möglichst viele Spieler anschauen, dem Kader neue Impulse geben und dann das beste Aufgebot für sein System zusammenstellen. Dass er dabei auf formstarke und selbstbewusste Dortmunder verzichten muss, hat er sich sicher nicht vorgestellt.
Vor allem, weil Flick auch einen Grund für das vorzeitige WM-Aus im uneingespielten Kader sah. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er im Dezember: “Das sind keine Ausreden, aber wir hatten viele Spiele, in denen uns einige Spieler wegen Corona gefehlt haben oder aus anderen Gründen ausgefallen sind. Zum Beispiel beim Spiel in Wolfsburg im November 2021, als wir auf sechs oder sieben Spieler verzichten mussten.Im Oman (WM-Vorbereitung, Anm. d. Red.) wollten wir zweimal 45 Minuten mit verschiedenen Mannschaften spielen, das ging nicht, weil wir nur sechsmal auswechseln durften.Sonst hätte eine erste Mannschaft gespielt. “