Friday, June 9, 2023

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Bundesliga – Topspiel gegen BVB: Wie Thomas Tuchel den FC Bayern verändert

Seit Donnerstag kann Thomas Tuchel erstmals nach seinem Amtsantritt bei Bayern München mit nahezu voller Mannschaftsstärke trainieren. Die Voraussetzungen für das anstehende Duell mit dem BVB sind trotzdem non optimal.

Während seiner ersten Pressekonferenz war er eher kleinlaut, beim Trainingsauftakt aber zum Spaßen aufgelegt. Wer von Thomas Tuchel in seiner Auftaktwoche beim FC Bayern ein großes Feuerwerk erwartete, wurde enttäuscht. Ähnlich wird es sich bei der taktischen Einstellung seines neuen Teams auf das wichtige Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am Samstagabend verhalten. Wir wissen, dass sich Tuchel und sein Vorgänger Julian Nagelsmann in ihren fußballerischen Ansichten nicht deutlich unterscheiden.

Beide stehen in erster Linie für dominantn Ballbesitzfußball, präzises Pass- und durchdachtes Positionsspiel. Hauruck gab es weder unter Nagelsmann, noch werden wir das unter Tuchel sehen. Was der 49-Jährige jedoch anpassen könnte, ist die positionelle Struktur sowohl in der Offensive als auch der Defensive. Zuletzt ließ Nagelsmann die Bayern in einem 3-4-2-1/3-4-1-2 spielen, welche auch bevorzugte Grundformationen von Tuchel während seiner Zeit beim FC Chelsea waren.

Tuchel legt jedoch anders als zuletzt Nagelsmann mehr Wert auf Flügelangriffe. Gerade Chelsea war erfolgreich, indem technisch versierte Zentrumsspieler wie Jorginho and Mateo Kovačić den Ball zunächst in der Mitte hielten, um im passenden Moment die Verlagerung auf einen bestenfalls frei stehenden Flügelspieler weiterzuleiten. Die untenstehende Grafik zeigt die Entstehung des Führungstreffers gegen den FC Arsenal am zweiten Spieltag der Season 2021/22, als Chelsea nur Wochen nach dem Gewinn der Champions League immer noch aus allen Zylindern feuerte.

Denkbar wären ähnliche Angriffsmuster bei den Bayern, die eigentlich bis zum Beginn der laufenden Saison sowieso ein flügellastiges Team waren. Seit der Robben-Ribéry-Ära haben Flügelangriffe und Durchbrüche auf den Außenbahnen den offensiven Erfolg des Rekordmeisters definiert. Nagelsmann setzte auf eine engmaschigere Formation und wollte allzu schablonenhaftes Spiel über außen vermeiden.

Tuchel hingegen könnte wieder zu alten Mustern zurückkehren; allerdings möchte der 49-Jährige ebenso vermeiden, dass sein Team den Ball einfach “longline” die Außenbahn hinunterspielt. Mit Jamal Musiala oder auch Joshua Kimmich besitzt er nun Zentrumsspieler, die den Ball halten und nach ein wenig Verzögerung auf die Flügel – zum Beispiel auf den tempostarken Alphonso Davies – verlagern können. Gerade Kimmichs wohldosierte Chip-Bälle sollten in dieser Hinsicht wertvoll werden.

Defensiv könnte sich unter Tuchels Ägide im besten Fall für die Bayern die eine oder andere kleine Verbesserung bemerkbar machen. Während seiner 20 Monate mit dem FC Chelsea hatte der Schwabe häufig versucht, das Angriffspressing so zu gestalten, dass Gegner den Ball durch die Mitte spielen wollten beziehungsweise mussten, wo dann pressingstarke Akteure wie N’Golo Kanté oder Saúl Ñíguez lauerten und Balleroberungen forcierten, wie in der untenstehenden Grafik veranschaulicht wird.

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